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1. Was ist ein Optogate?
Ein Optogate ist nichts Anderes als ein ein Gate gekoppelt mit einem Infrarotsensor. Es erkennt ob ein Sänger vor einem Mikrofon steht oder nicht. Nähert sich ein Sänger einem Gesangsmikrofon, erkennt das System die sich annähernde Person und das Gate lässt Signale durch. Verlässt die Person den Bereich vor dem Mikrofon, schaltet das Gate das Mikro stumm oder schwächt es im Pegel ab. Es ist somit ein automatischer Mikrofonschalter.
Ungewollte Nebengeräusche in Gesangspausen werden gemutet oder abgesenkt.
Besonders offene Gesangsmikrofone nehmen viel Umgebungsgeräusche von Gitarrenamps, Drums, Bassamps usw. auf. Dieses Problem kann man mit Optogates reduzieren. In Summe wird der Gesamtsound klarer und druckvoller da weniger Phasenauslöschungen und Überlagerungen entstehen.
2. Welche Modelle gibt es und wo sind sie erhältlich?
Der Klassiker
Optogate PB-05
Dieses Modell ist wohl das Gängiste unter den Optogate Varianten. Es wird direkt an das Mikrofon angesteckt. Somit wird kein zusätzliches Kabel benötigt. Wer viel Wert auf Optik legt, sollte sich das PB-07 ansehen.
Achtung!! Das Optogate PB-05 gibt es in drei Versionen:
- PB-05 M
Dieses Modell dämpft das Signal um -42dB wenn das Gate aktiv ist.
- PB-05 D
Dieses Modell dämpft das Signal um -16dB wenn das Gate aktiv ist. Für In-Ear-Monitoring wird ein nicht zu hartes Umschalten des Gates als angenehmer empfunden.
- PB-05 E
Dies ist eine etwas günstigeres Modell. Es funktioniert wie das PB-05 M kann aber nur für dynamische Mikrofone verwendet werden.
Der Unscheinbare
Optogate PB-07
Bei diesem Modell zeigt der Infrarotsensor nicht in Mikrofonstecker-Richtung sondern ist 90° versetzt zum Stecker angebracht. Manche Mikrofonmodelle können nur mit diesem Optogate betrieben werden. Dieses Optogate kann ebenso direkt am Mikrofon angesteckt werden. Das Modell bietet aber auch die Möglichkeit es über einen Clip an einem Mikrofonstativ zu befestigen. Die Anbringung des Optogates kann dadurch unauffälliger realisiert werden.
Der Seriöse
Optogate PB-06
Dieses Modell ist für Konferenzen geeignet. Es verfügt wie alle anderen Modelle über einen Infrarotsensor welcher erkennt, ob jemand vor dem Mikrofon steht oder nicht. Ein zusätzlicher Knopf am Gerät erweitert die Funktionen dieses Optogates. Mehr Infos zu diesem Modell gibt es auf der Herstellerseite.
3. Warum ein Optogate?
Ein normales Gate auf Gesangmikrofonen einzustellen ist immer schwierig. Gesang ist zu dynamisch um ein gewöhnliches Gate optimal daran anzupassen. Einmal wird laut gesungen oder gebrüllt, dann wieder geflüstert und in den Pausen normal gesprochen.
Im Endeffekt werden die Gesangmikros meist offen gelassen. Dies hat aber einen Nachteil. Dazu im Anschluss mehr.
Wichtig zu wissen ist, dass ein Optogate nicht durch Umgebungslärm getriggert wird! Es ist somit völlig unabhängig von Geräuschen auf der Bühne.
Je weniger Mikros man auf der Bühne hat bzw. je weniger Mikros aktiv/offen sind, desto druckvoller wird der Sound und desto weniger „Müll“ kommt auf der PA-Anlage an.
Warum das so ist, ist leicht erklärt. Jeder Sound auf der Bühne wird nicht nur von dem an der Schallquelle direkt angebrachten Mikrofon aufgenommen, sondern auch von allen anderen offenen Mikrofonen.
Der Sound kann dadurch drucklos und hohl werden, da es zu Phasenauslöschungen und Überlagerungen kommt.
Mit einem Optogate kann man dieses Problem reduzieren!
Ein weiterer wichtiger Vorteil ist, dass die Möglichkeit von Feedback von unbenutzen Mikrofonen eliminiert wird. Vor allem auf kleinen Bühnen wo man oft mit Feedbacks zu kämpfen hat, kann ein Optogate helfen.
4. Für wen ist ein Optogate geeignet?
Für singende Drummer…
Ein Gesangsmikrofon eines Drummers nimmt in der Regel sehr viel Umgebungsgeräusche auf. Kein Wunder, dass Schlagzeug ist eines der lautesten Instrumente auf der Bühne. Mit einem Optogate lässt sich dies vermeiden.
Für Backgroundsänger oder Musiker welche nur selten in ein Mikrofon singen oder sprechen…
Dies ist ein sehr guter Grund für die Verwendung eines Optogates. Musiker oder Sänger welche nur selten singen oder sprechen, wollen trotzdem laut und deutlich gehört werden. Ein Optogate ermöglicht dies und verbessert dabei zusätzlich den Gesamtsound.
Für Tontechniker…
Als Tontechniker kann man selten benutzte Mikrofone ohne schlechtem Gewissen laut aufdrehen ohne den Gesamtsound zu vermiesen. Der Tontechniker hat somit weniger Arbeit und kann sich um wichtigere Dinge kümmern.
Für Kommunikations-Mikrofone bei In-Ear-Monitoring (IEM)…
Immer mehr Musiker greifen zu In-Ear-Monitoring Systemen. Der Vorteil liegt klar auf der Hand. Die Musiker haben immer perfekten Sound auf den Ohren und auch der Tontechniker ist über besseren Gesamtsound glücklich.
Ein großer Nachteil ist, dass die Kommunikation der Musiker untereinander leidet. Darum stellen viele Bands extra Mikrofone auf der Bühne auf, damit sie untereinander besser kommunizieren können. Sind die Mikros ständig offen hat dies Auswirkungen auf den Monitorsound im Ohr. Ständiges Ein- und Ausschalten des Mikrofons kann mit der Zeit auch lästig werden.
Hier eignen sich Optogates prima! Die Musiker müssen nicht weiter nachdenken. Sie brauchen nur zum Mikro gehen und das Optogate übernimmt die restliche Arbeit.
Wer viel auf großen Konzerten unterwegs ist, sollte genau hinsehen. Viele bekannte Bands nutzen Optogates und das aus gutem Grund.
5. Was sollte man über Optogates wissen?
Ein Optogate benötigt Phantomspeisung damit es funktioniert
Dies ist aber kein Nachteil. Im Gegenteil. Hat man ein Optogate an einem dynamsichen Mikrofon installiert, und die Phantomspeisung ist nicht aktiviert, funktioniert das Mikrofon trotzdem. Durch aktivieren der Phantomspeisung kann man das Mikrofon fernsteuern. Ist nämlich die Phantomspeisung aktiv, wird das Mikrofon stumm wenn niemand davor steht.
Optogates funktionieren für dynamische Mikrofone und für Kondensatormikrofone – je nach Modell
Bei Kondensatormikrofonen wird die Phantomspeisung weitergeleitet.
Optogates funktionieren nicht für Funkmikrofone
Da es bei Funkmikrofonen keine Chance gibt einen XLR-Stecker anzuschließen, kann das Optogate bei Funkmikrofonen nicht verwendet werden.
Verwendung nur in Verbindung mit einem Stativ
Das Optogate ist am besten nur für Mikros auf Stativen geeignet und nicht für Sänger welche das Mikro immer in der Hand halten.
Einstellung der Distanz möglich
Das Optogate verfügt über eine Einstellmöglichkeit um die Distanz einzustellen ab welcher das Mikro ein- oder ausschaltet. So kann man das Gate individuell an den Musiker/die Situation anpassen.
Bypassschalter
Nicht alle Optogate-Modelle verfügen über einen Bypass-Schalter. Bei Aktivierung des Bypass-Schalters, bleibt das Mikrofon offen aber die Gate-Funktion ist deaktiviert.
Direkte Sonneneinstrahlung
Kommt es zu direkter Sonneneinstrahlung auf dem Infrarotsensor, kann es sein dass das Optogate seinen Dienst quittiert. Dieses Problem haben alle Geräte wie Fernbedienungen etc. welche mit Infrarotlicht arbeiten. Eine Anwendung im Freien ist dewegen aber nicht ausgeschlossen!
6. Wirkt ein Optogate Wunder?
Je nachdem wie man es betrachtet.
Beim Live-Mischen gibt es sehr viele Kleinigkeiten auf die man achten kann. Berücksichtigt man alle Aspekte, kann man einen perfekten Sound für Band und Publikum zaubern.
Viele Kleinigkeiten sorgen dafür, dass der Sound am Schluss großartig klingt und ein Optogate trägt auf jeden Fall dazu bei. Diese Dinger machen ihren Job sehr gut uns sorgen in Summe für einen besseren Gesamtsound.
Um die Anfangsfrage zu beantworten – Ja, wenn man das Optogate richtig einsetzt, verbessert es den Sound auf jeden Fall!
Mehr zum Thema Live-Mischen gibt es in unseren kostenlosen 20-seitigen Tontechnik-Tipps für Bands.